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Osteopathie – was ist das eigentlich? Hier ein Erklärungsversuch:

Die Begriffe Osteopathie (von gr. .st..., ostéon; dt. „Knochen“ und gr. p...., páthos; dt. „Leiden“), osteopathische Medizin und osteopathische Behandlung beschreiben im Bereich der Alternativmedizin verschiedene Krankheits- und Behandlungskonzepte. In Europa werden darunter unterschiedliche befunderhebende und therapeutische Verfahren verstanden, die manuell, also mit den bloßen Händen des Behandlers ausgeführt werden. Die Bezeichnungen „Manuelle Medizin“, „Manualtherapie“, Chirotherapie und „Chiropraktik“ werden teils synonym gebraucht – sind jedoch mit der Osteopathie nicht gleichzusetzen.

Bei der Osteopathie geht es um „Ganzheitsmedizin“ im wahrsten Sinne des Wortes. Der Osteopath (meist Arzt, Krankengymnast oder einfach Osteopath) nimmt mit seinen Händen Kontakt mit dem Patienten auf, tastet verspannte Muskeln und Verklebungen im Gewebe, ortet blockierte Wirbel oder Fehlhaltungen von Gelenken, sucht nach Asymmetrien, findet „Tenderpoints“ -(Druckpunkte) – als Zeichen einer Störung. Weiter hält er Ausschau nach stockenden Eigenbewegungen der inneren Organe, Blutgefäße oder Lymphbahnen.

Die Osteopathie basiert auf der Lehre, dass Schmerzen durch Stillstand von Gewebsdurchfluss entstehen. Daher kommt es zur Schwellung, später zur Bewegungseinschränkung von Organen, Gelenken, Muskeln oder Sehnen.
Dabei kann sich die Ursache der Beschwerden an einer völlig anderen Körperstelle befinden als die Symptome selbst. Ein Beispiel: Chronischer Kopfschmerz hat seine Ursache in einer länger zurückliegenden Unterleibs-Operation. Jetzt werden Sie fragen: Wie?
Narben im Unterleib können dazu führen, dass Verziehungen im Becken auftreten, diese wiederum statische Veränderungen zunächst der Lenden-Wirbelsäule, später der ganzen WS bis hin zum Übergang HWS – Kopf verursachen. Und schon sind wir am Kopf angelangt.

Dreh- und Angelpunkt ist einerseits die Wirbelsäule (vertikal), andrerseits sind es die quer liegenden Ebenen, die den Körper waagerecht (horizontal) durchtrennen. Diese liegen in Höhe des Überganges Kopf – HWS, am oberen Brustkorb, Zwerchfell (unterer Brustkorb), Beckenboden, Kniekehle, Knöchelbereich.
Sie merken also – es ist alles recht komplex und klingt kompliziert. Ist es aber nicht. Es ist einfach anders.
Und: es erfordert viel (kostbare) Zeit für die Anamnese, Untersuchung und schließlich für die Therapie.
Es gibt verschiedene Formen der Behandlung.

Die „heilenden Hände“ des Osteopathen können sehr sanft und kaum spürbar beim Berühren und in der Bewegung sein (z. B. Cranio-Sacrale Therapie), wobei hier der gestörte Eigenrhythmus von Gehirn und Rückenmark wiederhergestellt wird.
Weitere Methoden sind u. a. die Muskel-Energie-Technik, Muskel-Gewebsschicht-Verschiebungen, STILL-Technik (nach Still benannt), Viscerale-Techniken (Eingeweide), Lymphatische Techniken, Counter-Strain-Technik (hier werden Tenderpoints aufgesucht und „weichgemacht“).

An der HWS (Halswirbelsäule) gehen wir Osteopathen mit äußerster Vorsicht ans Werk. Wir gelangen ohne Risiko oft besser, sicherer und ungefährlicher ans Ziel als vielleicht jene, die mit den „harten Methoden der Chirotherapie“ arbeiten. Ich selbst kombiniere manchmal – eher selten und auch nur, wenn es Sinn macht und ungefährlich ist – die sanfte Chirotherapie mit osteopathischen Techniken.

Den Erfolg einer Behandlung kann man nie vorhersagen. Aber aus Erfahrung wissen wir, dass eine geringe bis starke Besserung der Beschwerden schon zum Teil sofort, meistens aber erst nach 24 Stunden zu verzeichnen ist.
Insbesondere diejenigen sind begeistert, die von „Pontius zu Pilatus“ gerannt sind und von allen Ärzten als hoffnungsloser Fall eingestuft und damit unversorgt „abgelegt“ wurden. Und jene Patienten mit chronischen Schmerzen gehören unbedingt zum Klientel des Osteopathen. Osteopathie kann hierbei Abhilfe schaffen. Ich betone: kann! Eine Erfolgs-Garantie gibt es nicht!

Ich bin Mitglied der Deutsch-Amerikanischen Akademie für Osteopathie (DAA0) und habe nach langer Ausbildung und der Prüfung in Philadelphia (USA) das Diplom verliehen bekommen und nehme regelmäßig an weiteren Zusatzfortbildungen oder Refresherkursen teil.

Dr. med. Stanislaw Nawka
Diplom-Osteopath (DAAO)